Das Scheibnschlågn ist ein uralter mitteleuropäischer Feuerbrauch, der erstmals im Jahre 1090 schriftlich erwähnt wurde. Der Termin für das Scheibnschlågn ist immer der 1. Sonntag in der Fastenzeit. In Südtirol wird dieser Brauch nur noch im Obervinschgau (ab Vezzan aufwärts) ausgeübt, wobei es von Dorf zu Dorf leichte Unterschiede gibt. Hierbei werden Stirhnholzstücke oder quadratische Holzstücke an einem großen Lagerfeuer angezündet und wenn diese richtig glühen werden sie unter Ausrufen von Reimen und Sprüchen an einem langen Stab geschwungen und talabwärts geschleudert. Jede Scheibe wird einer Person oder einer Gruppe von Personen gewidmet.

Schau wie mein Scheibele fliegt“

Oh Reim Reim, fa wem weard eppr dia Scheib sein, dia Scheib und mai Kniascheib kearn dem Sepp und der Maria zun a guate Nocht, bis die Bettstott krocht. Hoaß, hoaß, olte Goas.“

Gleichzeitig wird auch immer ein mit Stroh umwickeltes Holzkreuz (in einigen Orten mit eine Raute) aufgestellt, welches am Abend gegen 20:00 Uhr in Brand gesteckt wird. Dieses Holzkreuz wird als “Hex” bezeichnet.

Mit diesem Brauch soll der Winter ausgetrieben werden, damit der Frühling Einzug halten kann.