von Annamaria Pernstich + Valter Pallaoro

Schneehase (Lepus timidus), Schneehuhn (Lagopus muta) und Hermelin (Mustela erminea) haben eines gemeinsam: Sie sind im Winter weiß. Das hat seinen Grund, denn wer im Winter nicht gefressen oder gesehen werden will, muss gut getarnt sein!
Eine Art “innere Uhr” sagt diesen Tieren, wann die Zeit gekommen ist, ihre Farbe zu verändern. So ähnlich wie bei den Zugvögeln, die ja auch von selbst wissen, wann sie nach Süden fliegen müssen.
Allerdings können sich Tiere auch an veränderte Umweltbedingungen anpassen. Würde unsere Erde so warm, dass kein Schnee mehr fällt, würden vielleicht irgendwann kleine Hermeline geboren, die auch im Winter ihren braunen Rücken behalten. Eine solche Veränderung einer Tierart vollzieht sich allerdings nicht in wenigen Jahren, sondern im Laufe von vielen Tierleben.
Wie der Rothirsch, die Gämse oder das Reh sind Schneehase, Schneehuhn und Hermelin scheu und meiden den Menschen. Sie kommen bei uns vor allem in vom Menschen kaum zerstörten Gebirgslandschaften vor, sind wahre Raritäten und überlebten bis heute dort als Eiszeitrelikte.
Schneehuhn und Schneehase haben massiv immer schlechtere Lebensbedingungen, erstens aufgrund der Erderwärmung und zweitens weil sie (zumindest bei uns) immer noch jagdbar sind, wenn auch „nur“ 2 Monate im Jahr. Früher war auch das Hermelin noch ein beliebtes Jagdobjekt wegen seinem begehrten weißen Pelz.
In die Klimaänderungen einzugreifen ist für uns eher schwierig.
Wir Menschen könnten aber überlegen, wie wir den Rückgang dieser Arten (einschließlich des Birkhuhnes) stoppen können, auf alle Fälle indem man ihre direkte Entnahme durch die Jagd verhindert. Damit würden wir mit Sicherheit das Verschwinden dieser prachtvollen Tiere hinauszögern, ansonsten werden diese Arten bald nur mehr in unserer Erinnerung präsent sein.
Wir freuen uns jedes Mal, wenn wir nach langem Suchen das eine oder andere weiße Geschöpf vor die Linse bekommen und hoffen, dass sich mit der Hilfe von uns allen, die Bestände wieder langsam erholen.