Das Auerwild ist in Südtirol selten geworden. So selten, dass es nur noch sogenannten Reliktvorkommen in einen wenigen, voneinander isolierten Regionen gibt. Da der Auerhahn sehr scheu ist, werden ihn nur wenige Menschen zu Gesicht bekommen, oder vielleicht bereits bekommen haben. Ich habe mich im Jahr 2012 ausgiebig mit dem Auerwild beschäftigt. Ohne Tipps von Bekannten und auch Jägern,  denen ich nachgegangen bin, wäre ich nicht zu dem Erfolg gekommen. Im April 2013 begab ich mich wieder einmal auf die Pirsch und plötzlich stand er vor mir, ein truthahngroßer Auerhahn. Er zeigte mir seinen sogenannten Fächer, Balzkragen und Kehlbart, die er nur während des Balzrituales den Hühnern und auch seinen Konkurrenten zeigt. Um so imposanter diese Merkmale sind, unter anderem auch die Rosen über den Augen, um so größer ist die Chance gleich mehrere Hühner um sich zu scharen. So wird die Fortpflanzung gesichert. Trotzdem haben sich die Bestände in Südtirol stark verringert, aber es gibt sie noch. Und ich hatte das Glück ein Teil dieser Begegnung geworden zu sein. Meines Erachtens nach ist der Auerhahn ein respekteinflösender und wunderschöner Waldbewohner, den man mehr schützen muss, indem man seine natürlichen Rückzugsgebiete so lässt wie sie sind und nicht wegen verschiedener Rohstoffe zerstört.