Allzuviele Wintermotive sind mir nicht untergekommen in den vergangenen Monaten. Weitum fehlte der Schnee, Gams und Steinbock blieben weit oben in den Höhen und der Kalterer See ist nie soweit zugefroren, dass die Wasservögel hätten in die eisfreien Buchten kommen müssen. So zeige ich hier einige Stimmungsbilder mit der Einschränkung dass Bilder das Erlebnis immer nur in Andeutungen transportieren können.

Während sich die Tafelenten am See bereits zum Abflug nach Norden sammelten bin ich in den Bergen nach langer Suche doch noch auf Alpenschneehühner getroffen. Über den Kamm pfiff ein eisiger Wind und die Aussicht auf Erfolg war gering. Dann aber entdeckte ich frische Spuren in der dünnen Neuschneeschicht. Die Müdigkeit war vergessen. Augen und Ohren auf, über steile Schneefelder und rutschige Blockhalden hinweg und dann plötzlich die knarrenden Balzrufe von drei Schneehähnen auf den in Wolken gehüllten Graten.

Immerhin, sie sind da. Einmal reißt die Wolkendecke kurz auf und ich sehe einen Hahn von einem Felsenturm zum nächsten gleiten. Keine Aussicht auf ein Bild. Aber dann vor mir eine Henne die sich aus den Bemühungen der liebestollen Hähne noch gar nichts macht und freundlicherweise so lange ausharrt bis ich mit klammen Fingern verschiedene Einstellungen durchprobiert habe und glücklich einige Bilder von einem weißen Huhn in leichtem Schneetreiben mit nach Hause nehmen kann.