Der Perglhase

„Mümmelmann, der alte Heidehase, und sein Vetter Flinkfuß …“ Diese Erzählung von Hermann Löns in unserem Schulbuch fällt mir ein, wenn ich wiedereinmal den Feldhasen in unserem Garten oder im angrenzenden Weinberg entdecke. Anfangs sahen wir ihn nur ab und zu davonhoppeln, sobald wir am Morgen die Rollläden öffneten. Bis er nach einem starken Regenguss in der Nacht nicht wie gewohnt Reißaus nahm, sondern in hohen Bögen in die Pergl hüpfte. Dort wurde es ihm lästig, sein Fell noch mehr zu durchnässen und blieb sogar sitzen, als meine Kamera klickte. Seitdem schaue ich immer wieder mal nach unserem Langohr. Manchmal ist er in Sachen Liebe unterwegs, da fehlt er uns sehr. Nicht immer hält er mich aus, aber oft. Wenn ich mich auf den Knien langsam an ihn heranmache, schaut er zwar auf, bleibt aber in der Sasse. Na und irgendwann beginnt er sich zu recken und zu strecken, putzt sich, mümmelt ein paar Gräser, die vor ihm sprießen, und richtet es sich dann wieder in der Sasse gemütlich ein. Langsam, wie ich gekommen bin, krieche ich auf allen Vieren rückwärts davon. Leb wohl, Meister Lampe!